Abschreiben
Februar 12th, 2010 von Hans Blazejewski
374 Schriftsteller erklären öffentlich: »Wir haben abgeschrieben!«
Unter diesem Titel veröffentlichte "Das Literaturcafe" eine Satire zu einem Thema über eine junge Dame, die bei einem gewissen Verlag als Autorin geführt wird, hochgejubelt wurde und die man jetzt beim Abschreiben erwischt hat. Sagt und kommentiert das Literaturcafe, 6 Stunden nach der Veröffentlichung, daß man diese Satire satt habe, weil wutentbrannte Leser sich gemeldet hätten, die das ernst genommen haben.
"Die bittere Wahrheit und kein gutes Zeichen für die deutsche Presse: die meisten hielten eine solche Titelstory für echt.
"Auch wenn es (uns) schmerzt, einen Witz zu erklären: Wir haben jetzt groß die »Satire«-Schilder ausgepackt und aufgestellt, weil wir es mit der Angst bekommen, was so alles geglaubt wird."
Na, wenn da man nicht die Zonen-Gaby mit ihrer ersten geschälten Banane Pate gestanden hat. Oder war das eine Satire in der Satire?
Pöh sagt die Erwischte, ist mir doch egal. Ich hab bißchen (in der Tat hat sie nicht alles und auch nicht wortwörtlich abgeschrieben) was zusammengesucht aber das macht doch jeder und außerdem ist das mein Buch. Und außerdem würde man das heute ….. blablabla
Das Unverschämte daran ist, daß trotzt der öffentlichen Aufdeckung, der Verlag an der 17jährigen Jungen Dame festhält und sie weiterhin zum Buchpreis der Leipziger Buchmesse vorgeschlagen hat und weiterhin seine unappetitliche Marketingstrategie aufrecht hält. Wohlgemerkt, sie hat geklaut, abgekupfert und Erlebnisse als die ihrer Romanfigur ausgegeben, die sie sich von einem bis dato völlig unbekannten Autoren, der sich in seinem Weblog seine Erlebnisse von der Seele geschrieben hat, ungefragt zu Eigen gemacht.
Ach Du liebes Literaturcafe!
Was soll das mit der Satire? Sind wir nicht alle irgendwie satirisch? Schlimmer noch, dazu auch satyrisch?
Vollgefüllt mit buntgemischtem Allerlei wandern wir mit unseren gichtigen Schreiberlingen über die Tastatyren unserer neuen Heimbewohner um ihnen die allerletzten Geheimnisse zu entlocken. Dann lassen wir das Zufallsprinzip walten, während dessen Google uns einige Keyword-Titel vorschlägt und fertig ist das Machenwerk.
….And the lucky winner of our literaturprice will be chosen by random at the next bookfair.
weiterführender Link zum gleichen Thema:
http://www.literaturcafe.de/plagiatsfall-hegemann-feuilleton-findet-abschreiben-ohne-quellenangabe-ok/
PS. Wenn das Schule macht, dann können wir bald die ganzen Literaturverlage abschreiben. Insbesondere finde ich es bedenklich daß sich scheinbar keine anderen Verlage von diesem Gebaren distanzieren.
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