Engelhafte Botschaften
September 19th, 2009 von Hans Blazejewski
Engelhafte Botschaften – Du fragst, wir antworten
Her! Sagt meine Frau. Sie kann das i nicht aussprechen, oder sie schluckt es ständig runter. Was weiß ich.
Her nemm. Sagt Sie. Ach, sage ich und warum?
Hab ech der metgebracht höre ich.
Na, sag ich. Hast was mitgebracht?
Na nemm schon. Nun schon etwas ungehaltener oder auch ungeduldiger.
Wie man will.
Sage ich, nimmt einer nicht, wenn er nicht weiß, was drin sein wird.
Ach, sagt meine Frau. So est das. Meßtrauesch, was?
Nee, sag ich. Möcht schon einer wissen, was ihn meecht erwarten.
Est en Buch, sagt sie. Ens met Buchstaben. Also ens, was man kann lesen. Lesen beldet sagt sie und guckt mich glubsch an.
Na denn gib, sag ich und sie wirft es mir zu wie altes Brot den Hühnern. Während ich, das was bildet wenn man es liest, entwickle, schaut sie mich an, so als würde gleich ein Buchstabensalat zum Vorschein kommen. Oder der Gottseibeiuns. Ich packe langsam aus, dabei spricht meine Frau weiter auf mich ein.
Kannst nech emmer nur den Sparbuch lesen. Est soweso nechts drauf und dren.
Das wird mir aber jetzt zuviel, sage ich und haue dabei dreimal mit der rechten Hand sanft auf den Tisch.
Übrigens, sagte ich schon, daß meine Frau Lisa-Mimmi heißt? Eine geborene Hinkelstein. Jetzt aber eine verheiratete Ciecierikowski. So heiße ich. Hat sie von mir.
Vielleicht wollen wir uns jetzt die komischen bis nervigen Situationen vorstellen. Lisa-Mimmi Ciecierikowski, geborene Hinkelstein geht aufs Amt. Sagen wir, aufs Einwohnermeldeamt. Weil sie was zu melden hat, denken wir uns. Und jetzt:
Der Nächste.
Wie heißen Sie?
Lesa Memme Cecerekowske geborene Henkelsten.
Sind sie sicher daß sie so heißen? In meiner Kartei existieren sie nicht. Vielleicht sind sie gar nicht von hier?
In Fetzen was folgt:
Wollen mech wohl auf den Arm nehmen.
Was denken Sie sich! Ich bin eine Amtsperson.
Das laß ich mer necht beten.
Kennt man alles. Nachzulesen unter anderem bei Tucholsky oder bei Borchert, der mit den beiden Schischyphuschen.
Mittlerweile hab ich ausgepackt.
Na? Fragt mich meine Frau. We fendest du es. Sie drängt mich. Vielleicht sollten wir an dieser Stelle sagen, ihre Stärke ist die Ungeduld. Also sage ich das jetzt: Ihre Stärke ist die Ungeduld. Da ist sie ganz groß drin.
Was soll sein, sag ich. Ein Buch über Schmetterlinge oder eins über Tiere mit großen Flügeln. Weiß einer noch nicht genau.
Aber nen, sagt sie, das est en Bechlen über Engel. Schau doch, vorn drauf est der Erzengel Gabrel.
Ach sage ich, das hab ich jetzt nicht gewußt. So sieht der aus? Und: Warum ist der so blau? Voll wie eine Haubitze oder was? Und ich lache mein Schenkelklopferlachen.
Das hätte ich nicht sagen dürfen. Da hätte ich nicht so laut über meinen Kneipenwitz lachen dürfen. Engel sind ihr heilig. Da kennt Sie keine Verwandten. Über die macht man sich auch nicht lustig. Wenigstens nicht in deren Beisein.
Nun erfahre ich lang und breit das, was ich bislang noch nicht wußte. Dessen Nichtexistenz in meinem existentiellen Bewußtsein mir bislang auch kein Kopfzerbrechen bereitete.
Das man an Engel necht zu glauben braucht, de würden auch so emmer helfen. Oft anders als man ment. En Engel kommt selten allen und daß es mehr Engel em Hemmel gebe, als man sech ausdenken könne.
Na, bei meinem Sparbuch haben die noch nicht geholfen, werfe ich ein. Da bekomm ich aber zu hören, was für en Materealest ech se und daß Engel auf der gestegen Ebene ageren.
Also doch, denke ich, Geistiges gleich Alkohol. Sagen sag ich nichts. Jetzt nicht. Auch nicht zu meiner Frau. Wie gesagt. Engel sind ihr heilig.
Und redet und redet. Reden kann sie ja. Trotzdem sie das i. Und da bin ich der Meinung, wenn sie es tatsächlich bei jedem Vorkommen herunterschluckt, daß das noch nicht hinreichend ihre Leibesfülle erklärt.
Gut, sag ich, in eine Ihrer Atemholpausen hinein. Was macht nun dieser Dings, dieser Gabriel genau?
Der Erzengel Gabrel, men Leber, das est der Engel der Verkündegung, der Engel der Geburt.
Oh lala, unterbreche ich sie? In unserem Alter? Wo ich schon gleich in Rente gehe?
Ach, was du emmer denkst. So doch necht. Jetzt noch ens, so en Nachschrapsel?
Das möge der Erzengel Gabrel verhüten.
Das kann ich mir aber nun nicht verkneifen und sage zu meiner Frau: Vorhin hast Du aber gesagt, Gabriele sei der Engel der Verkündung und jetzt sagst Du, er soll das verhüten. Weiß der Papst von dieser sonderbaren Form der Verhütung?
Du Schubedu, du. Ruft sie. So hab ech das necht gement. Das west du genau, du Pomuchelskopf
Les mal und dann werste verstehen, daß Engel jedem Menschen ene und wenn Du wellst auch mehr, endeveduelle Botschaften metzutelen haben.
Liebe Blogfreunde. Sie werden verstehen, daß ich das Engelbuch jetzt sofort lesen muß. Dann gehe ich im Anschluß daran in eine Engelsprechstunde.
Meine Frau sagt noch, laß der denen persönlechen Engel malen. Dann nemmste Kontakt zu ehm auf über en Engelmedeum und läßt der de nur für dech bestemmte Botschaft channeln.
Wenn Du dann später dene Blockaden gelöst hast und den enneres Kend en der erwacht est, dann kauf ech der en Engelkartenspel. Da stellst Du dene Frage, zehst en, zwe, dre Karten und hast glech de Antwort ohne Channelmedeum.
Ja, sag ich, so machen wir das. Ich wollte das schon immer wissen.
Wenn Sie schon zu den Fortgeschrittenen oder zu den Anfängern gehören, dann empfiehlt Ihnen meine Frau dieses Kartenspiel
Engelhafte Botschaften – Das Kartenspiel mit dem Begleitbuch von Gabriele Diana Bode
Ein Engel-Kartenspiel der Hamburger Künstlerin Gabriele-Diana Bode. Sechsundvierzig verschiedene Engel wollen, daß man mit ihnen spielt. Stellen Sie Ihnen Fragen. Die Engel antworten auf Themen, die ihnen vielleicht grade jetzt „unter den Nägeln brennen“.
Ich bin sicher, Sie erhalten eine Antwort.
Praktisch: Im Gegensatz zum Doppelkopf, kann manFrau dieses Spiel auch alleine spielen! Engelhaft!! Dazu das Begleitbuch. Da kann das Spielen gleich los gehen! Karten auslegen, sich an den Bildern erfreuen und im Buch die Botschaft dazu lesen. Mal tröstende Worte, mal ein Hinweis oder eine Idee zu einer Lösung, mal Aufmunterndes für den Tag.
Erschienen im Sichtweise-Verlag
Gabriele Diana Bodes Website, dort können Sie mit der Künstlerin Kontakt aufnehmen.
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